Es ist ja so:
Künstler*in zu sein suchst Du Dir nicht aus. Es ist Dir mitgegeben, sozusagen von Geburt an.Es ist in der Seele Deines Mensch-Modells, das Du bist, eingebaut. Und es geht auch nicht weg.Ein Künstler kann zwar einen Nicht-Künstler Beruf mit einigem Erfolg ausüben. Es wird ihn nicht glücklich machen, im Gegenteil. Andererseits: Einen künstlerischen Beruf auszuüben und damit etwas zu erwirtschaften macht aus jemandem noch keine/n Künstler*in. Und jemanden, der/die eigentlich nur sich selbst darstellt, auch nicht.
Es hat auch zu jeder Zeit Künstler*innen gegeben, die reich wurden durch ihre Kunst, und solche, die bettelarm gestorben sind. Ihre Kunst indes war vielleicht gleichwertig wichtig. Glücklich bist Du, wenn Du den Weg, der für Dich vorgesehen ist, erkannt hast. Deine Aufgabe im Leben ist es, diesem Pfad zu folgen.Deine Berufung ist es, die Dinge zu betrachten, zu ergründen und zu erkennen, und sie dann, durch Deine Kunst, den Menschen näher zu bringen. Dein Künstler*in-Sein musst Du beschützen, es hegen und pflegen. Du musst es auch unabhängig machen vor der Bewertung Anderer.Du spiegelst das Leben, du erkundest die Liebe, das Werden, das Sein und das Vergehen. Das schließt einige Dinge mit ein, mit der die Gesellschaft zuweilen etwas „fremdelt“: Ein Hang zum Grübeln und für-sich-sein-wollen oder auch manchmal eine gewisse wirtschaftliche „Unbesorgtheit“.
Künstler dringen zum Kern des Seins vor. Sie denken tiefer und wagen zu fühlen, wovor Andere zurückschrecken. Zu den verborgenen Dingen und Träumen, die uns einen und trennen, aber am Ende ausmachen. Das macht aus Künstler*innen innerhalb von Gesellschaften oft zu einer vulnerablen Gruppe. Künstler müssen aber geistig unabhängig sein. Eigentlich schließt das wirtschaftliche Abhängigkeiten aus. Aber ohne die, die es wagten, ihr Leben der Kunst zu widmen, wären Gesellschaften ruckzuck am Ende. Wir wüssten NICHTS über Musik, Literatur, Malerei, Film, Poesie, keine Visionen der Zukunftoder Einordnung der Vergangenheit.Wir stehen alle auf den Schultern der Person, die als erstes die Worte „Ich liebe Dich“ erdacht hat.
Es ist Aufgabe einer modernen Gesellschaft die Wichtigkeit von Kunst und Kultur zu erkennen und wertzuschätzen.
Du bist Künstler. Lass Dir das nicht kleinreden, von Niemandem. Du wirst gebraucht.